DDR Weihnachten

Ja, DDR Weihnachten war auch bei uns was sehr, sehr schönes. Ich hatte auf unserer Seite ja schon meine Erinnerungen an Weihnachten aufgeschrieben. Vielleicht habt Ihr Lust und erinnert Euch mit mir. Oder schreibt mir, wie Ihr DDR Weihnachten erlebt habt?

Jedenfalls spielte Essen eine wesentliche Rolle und es wurde schon früh damit angefangen, alle Vorbereitungen zu treffen, Einkäufe zu tätigen und abzustimmen, wer, wann zu wem kommt. Meistens taktete sich das über die Jahre immer gleich ein, aber es gab auch mal Ausnahmen. Opa war Frührentner und hatte Zeit, mit seinem Fahrrad die Umgebung abzufahren, um Bestellungen bei Fleischer, Bäcker und Co aufzugeben und im Delikat nach Besonderheiten zu suchen.

Auch für die alkoholischen Getränke wurde Weihnachten tiefer in die Tasche gegriffen. Für den bunten Teller und besondere Überraschungen, war ein Besuch im Intershop in Dessau ein super Erlebnis. Auch hier wurden Konserven wie, Ananas, Pfirsiche, Champignons eingekauft. Für Überraschungen mußte ich mit Opa oder Vati raus gehen. Sonst wärs ja keine Überraschung mehr gewesen.

Naja, traditionell gab es bei uns an heilig Abend zum Mittag eine schöne Hühner-Nudelsuppe und zum Abendessen Kartoffelsalat mit Bockwurst.

DDR Hühnernudelsuppe mit selbst selber gemachten Nudeln von Oma Rezept

Hühner-Nudelsuppe von Oma Uschi mit selbst gemachten Nudeln

ddr-kartoffelsalat-rezept
Kartoffelsalat/Bockwurst

Meine Oma Irmgard hat jedes Jahr vor Weihnachten Stolle gebacken. Der Teig kam in eine große Holzwanne. Opa stellte diesen über Nacht in den Keller. Am nächsten Morgen formte Oma die Leibe und packte sie in Tücher.

In den Handwagen gelegt, ging ich mit Opa Hans zum Bäcker Achtert, um die Stolle dort backen zu lassen. Ich bekam ein süßes Teilchen geschenkt und Opa unterhielt sich mit den anderen Leuten, die ebenfalls ihre Stolle zum backen brachten. Wie hat das geduftet.

Gebuttert und gezuckert hat Oma die Stollen dann selber. Da kamen etliche Lagen Butter und Puderzucker drauf.

stollen-rezept christstollen

Wenn wir am 1. oder 2. Weihnachtsfeiertag zu Oma Irmgard und Opa Hans eingeladen waren, dann wanderten wir entweder zu Fuß oder fuhren mit dem Rad.

Meistens lag Schnee und Vati machte den Schlitten startklar. Eine Rückenlehne und ein gefütteter Schlupfsack wurden montiert. Für mich ein tolles Erlebnis von Vati gezogen zu werden.

Wir gingen durch die Karnickelberge, wo es verschiedene Hügel und Rutschbahnen gab. Da hatten wir dann unheimlichen Spaß. Alle waren gut gelaunt.

Opa Hans war gelernter Bäcker, arbeitete aber schon lange nicht mehr in dem Beruf. Er war bei der Bahn. Aber Weihnachten backte er seine legendären Pfannkuchen. Unvergessen und immer wieder eine Erinnerung wert. Werden hier auch in Kürze eingestellt.