Saurer Hering / Marinierter Hering DDR Rezept

Saurer Hering oder marinierter Hering von Oma Uschi

Eines meiner Lieblingsgerichte der Kindheit und natürlich auch noch heute, ist Saurer Hering. Bekannt auch als marinierter Hering. Früher zu DDR Zeiten hat meine Oma Uschi die Heringe noch selber eingelegt und eine leckere Marinade (Soße) gemacht. Der Duft von Essig, Zwiebeln und Lorbeer zog durch das ganze Haus. Oma sagte immer: „Da riecht wieder das ganze Haus“. Ich mochte das und weckt heute, wenn ich dieses Gericht mache, Kindheitserinnerungen. Viele sagen marinierter Hering oder Hering in Sahnesoße.

Manche nehmen auch Matches und nennen es „nach Hausfrauenart“.

Ich möchte Euch heute das Rezept Saurer Hering vorstellen.

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Ihr braucht folgende Zutaten:

Heringsfilets
Sahne
1 Apfel
2 hart gekochte Eier
1 größere Zwiebel
1 Möhre
1 Stück Sellerie
2 Lorbeerblätter
3 – 4 Pimentkörner
3 – 4 Gewürzgurken
Essig
Pellkartoffeln

Es gibt heute Heringsfilet in Sahnesoße zu kaufen und dieses Produkt ist auch ganz gut. Nur die Marinade mache ich nach Omas Rezept und verfeinere das Fertigprodukt. Es ist einfach und sooo lecker.

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Möhren, Sellerie in kleine Würfel schneiden und die Zwiebeln in dünne Scheiben.

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Möhren, Sellerie, Zwiebeln, Lorbeerblätter und Pimentkörner in ca. 300 ml Wasser 1/4 Std. weich kochen.

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Während das Gemüse köchelt, die Eier, den Apfel und die Gewürzgurken fein klein schneiden und zum Hering und der Sahne dazu geben.

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Wenn das Gemüse weich ist, an die Flüssigkeit 4 EL Essig geben. Das ist Geschmackssache. Manche mögen es milder, andere saurer. Muss man ausprobieren und kosten.

Das Gemüse und die Essigbrühe in die Schüssel geben und alles miteinander verrühren. Lorbeer und Piment bleiben auch drin. Eventuell salzen und pfeffern. Fertig.

Pellkartoffeln kochen und servieren…Guten Appetit wünscht Annett

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Wir waren in der Region Wolfen/Bitterfeld recht gut versorgt. Das lag daran, dass ein großes Neubaugebiet entstand für all die Arbeiter in den Chemiebetrieben Filmfabrik Wolfen und Farbenfabrik Bitterfeld. Meine Familie wohnte genau dazwischen in einem kleinen Dorf. Wir hatten 3 Fleischer…2 Selbstständige und einen Konsumfleischer, der beliefert wurde.

Es gab also immer was und wenn man nett zu den Verkäuferinnen war, dann legten diese auch gern mal was zurück. Keine 5 min. Weg und das erste HO war erreicht. Auch hier gab es einen Fleischstand, wo es z.B. das leckere Corned Beef im Block gab. Ein besseres hab ich nie wieder gegessen.

Allerdings habe ich ein Rezept und 2 x hab ich es schon gemacht. Es kommt ganz dicht an das DDR Corned Beef heran. Neben dem HO war ein Fischgeschäft. Mein Opa Otto war Frührentner und Vormittags oft unterwegs mit seinem Fahrrad. Es war wie ein Hobby für ihn, zu suchen und zu entdecken.

Im Fischgeschäft gab es unter anderem Schillerlocken, Heilbutt, Makrele, welche geräuchert waren. Auch Rollmops gefüllt mit Gewürzgurke oder Sauerkraut. Eine Delikatesse war es, wenn in den Makrelen noch der Rogen enthalten war. Das schmeckte auf Butterschnitte mit etwas Salz besonders gut.

Einige mochten auch die Milch, aber das war in unserer Familie nicht so gefragt. Opa brachte oft grüne Heringe im Eimer mit. Seine Frau….meine Oma Uschi machte Bratheringe und sauren Hering selber. Den Geruch der Marinade mochte ich sehr. Heute nehme ich Heringsfilet in Sahne und verfeinere die Marinade nach dem Rezept von Oma Uschi.

So viele Erinnerungen, die Andreas und ich gern festhalten wollen. Andreas hat in 2 Jahren sein Buch veröffentlicht, mit vielen Geschichten und Begebenheiten, wie das Leben in der DDR nun mal war. Es geht nicht um Opfer, Täter oder Politik, sondern das Leben eines DDR Kindes- Jugendlichen- und Arbeiters.

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